Mittwoch, 19. Mai 2004

Australien - Westcoast Teil 1

Hallo liebe Freunde, nach so langer Zeit gibt’s diesmal wahrscheinlich einen etwas längeren Bericht. Nehmt euch also ne Tasse Kaffee und genießt...

Nachdem wir Denmark verlassen hatten (es wurde dort unten doch wirklich kalt!!), machten wir uns auf den Weg die Westküste zu erkunden. Also ging es erst einmal zurück nach Perth und von dort aus zu den Pinnacles. Das sind eigentlich versteinerte Wurzeln, welche aber wie Säulen aus dem Boden ragen. Natürlich nicht ganz glatt sondern eher etwas zerklüftet. Diese Szene genossen wir bei Sonnenuntergang, man fühlte sich wie auf einen anderen Stern, wenn ihr die Photos seht wisst ihr was wir meinen! Nachts hatten wir dann einen typisch australischen Schlafplatz. Ganz allein (okay, unser Auto war auch dabei) am schönen Sandstrand mit Lagerfeuer und einem Sternenhimmel - besser als im Planetarium. Leider verstehen wir nix von Sternen, aber die Milchstraße war zu erkennen, genauso wie das "Kreuz des Südens". Aber was die ganzen anderen Millionen von Sternen da oben machen, war uns als Stadtkinder doch sehr schleierhaft.

Als nächstes verschlug es uns in den Kalbarri National Park. Dort konnten wir uns bei netten Wanderungen etwas die Beine vertreten und außerdem sehr beeindruckende, so genannte Gorges, erklettern. Im Laufe des Nachmittags verzog sich der Himmel immer mehr und irgendwann goss es wie aus Kannen (jaja, auch hier gibt’s manchmal schlechtes Wetter). Also suchten wir uns bald einen Schlafplatz (diesmal ohne Feuer) und schlummerten bald tief und fest. Man muss vielleicht erwähnen, dass es hier spätestens um 6 pm zappenduster ist und es nicht empfohlen wird dann noch mit dem Auto zu fahren. Es gibt einfach zu viele Tiere, die genau dann unterwegs sind und die meisten Unfälle passieren einfach nachts. Egal, neuer Tag (6:30 oder so, jedenfalls schien schon die Sonne), eine Überraschung. Leider keine gute. Wir hatten einen Platten. Mensch war ich froh, dass ich noch einen Wagenheber besorgt hatte bevor wir Perth verließen. Allerdings hätte ich auch das Ersatzrad checken sollen - dieses war nämlich auch platt. Huch! Glücklicherweise waren in der Nähe einige Bauarbeiter von denen der eine tatsächlich einen kleinen Kompressor mithatte. Er war ganz froh über die unerwartete Pause und wir natürlich über unser unheimliches Glück. Nachdem das Ersatzrad aufgepumpt und gewechselt war, bemerkte ich rein zufällig einen noch steckenden Nagel im frisch aufgepusteten Rad. Scheiße! Scheiße! Scheiße! Aber offensichtlich verloren wir nur Luft wenn man den Nagel direkt berührte. Um es kurz zu machen: wir fuhren die nächsten 60km zum nächsten Ort mit ca. 40km/h (natürlich alles wieder zurück, der nächste Ort in die richtige Richtung war 200km weg). Der Reifenfritze war dann aber wirklich sehr nett. Offensichtlich konnte man uns unsere Geldknappheit ansehen (unsere Finanzen näherten sich so langsam dem Ende) oder lag es vielleicht an unseren gemeinsamen langen Haaren?? Den platten Reifen konnte er nicht mehr reparieren (zu porös), aber den mit dem Nagel konnte er reparieren. Dann kauften wir noch sehr billig einen nagelneuen Reifen. Jetzt hatten wir an jedem Rad ein anderes Profil (der deutsche TÜV würde verzweifeln), konnten aber weiterfahren.

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