Montag, 31. Mai 2004

Australien - Im Norden Teil 1

In Broome angekommen war richtiges Scheißwetter, Regen, kalt, bewölkt. Total untypisch. "Normalerweise ist hier immer strahlender Sonnenschein" sagte uns jeder. Toll, sollen wir nächstes Jahr wiederkommen um es zu überprüfen??? Keine Wwoofer, die Platz für uns hatten und keine Arbeit, wegen dem schlechten Wetter. Die Stadt total ausgestorben, immerhin die nächstgrößte seit 2000km. Außerdem wollten wir hier unser Auto verkaufen, aber wer will das hier schon kaufen bei den paar Leutchen?

Okay, zusammengefasst: Wir sind total pleite, es ist kalt, verregnet und wir müssten jetzt 4 Wochen hier bleiben, bis unser Flug nach Adelaide geht. Unsere Laune war auf dem Nullpunkt. Das Zelt, welches wir hatten, war gerade so groß das 2 drin liegen können. Da ja sowieso nix mehr zu verlieren war und wir unbedingt Geld brauchten (wir hatten schon unsere Thailand Ersparnisse angegriffen), entschlossen wir uns ins 1000km weit entfernte Kununurra zu fahren. Dort sollte es ein paar Jobs geben, mehr jedenfalls als in Broome. Nach 2 Tagen Fahrt waren wir auch schon dort um uns gleich bei einer Arbeitsvermittlung zu registrieren. "Normalerweise gibt’s hier massig Jobs, aber im Moment, wegen dem Regen..." 1000km weiter und dieselben Sprüche. Und noch weniger Geld. Also erstmal zum Hostel. Wir schwätzten den Typen an der Rezeption eine Weile voll, fragten ob wir im Hostel arbeiten können usw. Er war sehr nett, half uns aber nicht so richtig weiter. Wir saßen schon wieder im Auto, als sich unser "Schicksal" um 180 Grad drehte. Der Rezeptionsmensch kam noch einmal zurück und bot uns an im Hostelgarten zu zelten, zum gleichen Preis wie auf dem Zeltplatz, aber mit allen Annehmlichkeiten eines Hostels: Fernseher, große Küche, Swimmingpool... Na das war doch ein Wort. Als der Chef das mitbekam, bot er mir gleich spontan an eine Stunde täglich im Garten zu arbeiten, so dass nur einer Unterkunft bezahlen muss. (Also nur $70/Woche für 2 statt $220 im Hostelraum). Na, wenn das kein Start ist!!! Am nächsten Morgen (ca. 6:30h) bekamen wir einen Anruf, ob wir nicht anfangen wollen zu arbeiten. Wie jetzt, sofort? "Ja, ich bin gleich da und hole euch ab." Okay, Zähne geputzt und schon war Dan da um uns abzuholen. Die nächsten 3 Tage haben wir in der Stadt Unkraut gejätet. Schön mit orangenen Westen auf den Verkehrsinseln der großen Hauptstraße, in Parks, aufm Friedhof... Das Wetter besserte sich zusehends, so dass wir schon am 2. Tag in knalliger Hitze (ca. 35 Grad) 'Bindys' (oder Carltrop) pflückten. Was für ein Job. Aber es gab Geld und wir lernten dadurch noch 2 furchtbar nette deutsche Mädels kennen. Annette und Katrin sind zwar noch ziemlich jung (20/21), aber gar nicht soo schlimm für ihr Alter. Nach der Arbeit konnten wir meistens noch 1-2h fürs Hostel arbeiten und somit unsere Unterkunft abarbeiten.



Dann kam eines Abends plötzlich ein junger Spund an, der unser Auto kaufen wollte. Welche Überraschung, schließlich hatten wir es nur dem Rezeptionsmenschen 1 x erzählt. Wir verkauften es jedenfalls mit der kaputten Scheibe und Lampe für einen erstaunlich guten Preis. Welche Freude. Wieder viel Geld in der Tasche, für umsonst im Hostel gewohnt, massig Arbeit in Aussicht und die Sonne scheint auch wieder! Strahl :)))

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