Mittwoch, 24. Dezember 2003

Neuseeland - Weihnachten

Kaum zurück, startete der Umzug, so dass wir jetzt noch mehr in der Pampa, dafür aber in einem netten kleinen Häuschen leben können (in einem eigenen Zimmerchen).

Hier gibt es einen fürchterlich geschmückten Weihnachtsbaum - so dass man wenigstens mal an Weihnachten denkt. Um uns noch mehr in Weihnachtsstimmung zu bringen, buken wir heute Weihnachtsplätzchen. Trotzdem komisch im Hochsommer beim Grillen an so etwas zu denken.

Um unseren Gastgebern einmal die deutsche Küche näher zu bringen, durften wir für den 24.12. deutsche Weihnachtskost kreieren. Dazu gehörten der Weihnachtsschmaus und natürlich Plätzchen. Okay, ohne den fertigen Rotkohl aus dem Glas und keiner Idee wie man eine Gans zubereitet, versuchten wir unser Bestes! Frischer Rotkohl wurde aufgetrieben und als Fleischalternative gab es (frisch im Garten gegrillte) Hühnerkeulen und dazu selbstgepanschter Glühwein. Somit kam endlich etwas von der ersehnten Weihnachtsstimmung auf. Unsere Gastgeber behaupteten jedenfalls, dass es ihnen schmeckte (vielleicht meinten sie aber auch nur den Glühwein :) Nach dem Essen knallten wir wunderbare Kiwi-Cracker (Knallbonbons), welche die tollsten Sachen preisgaben. Für jeden eine tolle Papierkrone (zum aufsetzen), einen Witz auf Papier und ein tolles Plastespielzeug. Man, war das ein Spaß! Anschließend, schon etwas beschwippst, bestaunten wir die Wakefielder Weihnachtsbeleuchtung (von ungefähr 2 Häusern). Am 25. (nachdem wir um 4h morgens nach Hause telefoniert hatten) schliefen wir unseren Kater aus und machten uns auf den Weg, um zu picknicken und zu baden. Es war ein schöner und sehr ungewöhnlicher 1. Weihnachtstag.

Am nächsten Tag (26.) hatten wir das Vergnügen des vollen Kiwifamilienweihnachtsprogrammes! Wir fuhren zu Sarahs Schwester und dort war dann fast ihre ganze Verwandtschaft nebst Freunden und Schwiegermama. Es gab jede Menge kreischende Kinder, Erwachsene die deren neue Spielzeuge ausprobierten (wirklich tolle Sachen!!), jede Menge zu Essen (ganz wie zu Hause), natürlich Barbecue und Bier. Okay, in der Zwischenzeit wurde unser Haus "ausgebombt". Alle Fenster verriegelt und ein paar Chemiebomben gezündet um alles Ungeziefer zu vernichten. Das Haus war somit für 3h tabu.

Die nächsten Tage verbrachten wir mit Sarah und Barry in deren Ferienhäuschen. Dieses liegt so ziemlich direkt am Meer (Golden Bay) und ist nur mit dem Boot zu erreichen. Also machten wir uns mit Ute (das sind diese tollen kleinen Trucks, wo vorne 5 Leute sitzen können und hinten noch ne große Ladefläche ist) und Boot auf'm Hänger los. Die Bootsfahrt war ziemlich cool (Speedboot = sehr schnell!!). Die Tage dort verbrachten wir ganz relaxed mit wandern, Strandspaziergängen, Boot fahren und fischen. Das Fischen war nicht so erfolgreich, da wir mit selbstgeschnitzten Speeren und Taschenlampe in der Dunkelheit unser Glück versuchten. Es begann bald zu regnen und die Batterien wurden langsam schwach. Wir waren jedenfalls völlig durchnässt, durchfroren und erfolglos :(

Freitag, 19. Dezember 2003

Neuseeland - Hanmer Springs

Unser 2. großer Ausflug von Nelson aus ging nach Hanmer Springs. Die einzige Attraktion in diesem Ort sind die Thermalbäder (heiße Quellen). Wir konnten dank Sarahs Beziehungen dort 2 Nächte in einem riesigen Ferienhaus kostenlos übernachten. Um unsere Finanzen zu schonen, fuhren wir per Anhalter. Auf dem Hinweg klappte das auch wunderbar (300km), dafür mussten wir zurückzu einmal 2h warten. Das Kuriose daran war nur, dass wir auf der Hauptverkehrsstraße, mitten am Tag, standen und manchmal minutenlang kein Auto kam. Und wenn, dann fuhren sie nur bis Hanmer Springs (von dort kamen wir doch gerade). Der nette alte Mann, der uns dann mitnahm war irgendwie drollig. Ihm machte es besonderen Spaß uns besonders schöne Plätze zu zeigen (Wasserfälle und einen Aussichtspunkt). Allerdings erzählte er so viele merkwürdige Geschichten, so dass wir nicht wussten was wir glauben sollten. Trotzdem nett!

Sonntag, 14. Dezember 2003

Neuseeland - Marlborough Sounds

Es hat sich so ergeben, dass wir hier etwas versackt sind. Allerdings ist die Gastfreundlichkeit hier auch ausgezeichnet und man bekommt dadurch einen interessanten Einblick in den Kiwi (neuseeländischen) Lebensalltag. Trotzdem schafften wir es für einige Tage in die Marlborough Sounds zu fahren. Das ist eine Region mit einer riesigen Fjordlandschaft, vielen Inseln, Bergen und so gut wie keiner Menschenseele. Für diesen Trip bekamen wir Sarahs Auto. Die Hälfte des Weges ging es dabei über Schotterstraßen, oftmals nur einspurig. Dazu aber ständig bergauf und ab, Kurve links und Kurve rechts. Natürlich wurde der Honda Prelude dafür von mir getestet. Habe mich wohl etwas verplappert als ich erwähnte wie toll das Auto auf der Straße klebt :))

Der Backpacker dort war genau am Wasser und der Beste und Netteste we ever had. Sie vertrauten den Leuten so sehr, dass es nicht einmal Schlüssel für die Zimmer gab. Ich habe dort sogar mal Muscheln probiert, die es jeden Tag frisch und kostenlos eimerweise gab. Naja, nach der dritten schmeckte es sogar einigermaßen. Was soll man machen wenn man kein Geld hat ;-)

Die Tage wurden von Außenaktivitäten dominiert. Beim Wandern hatte man spektakuläre Aussichten (views). Ständig mussten wir für Aaahs und Ooohs und Fotos halten. Die Mountainbiketour war dann aber richtig anstrengend und langwierig. Wir wollten etwa 3-4 Stunden fahren und starteten deshalb nicht vor dem Aufstehen. Nach kurzer Wegbeschreibung machten wir uns auf den Weg. Da wir teilweise über Privatgelände mussten, riefen die vom Hostel sogar die Farmer an, um uns anzukündigen. Naja, letztendlich waren wir 7,5h unterwegs und vom ständigen bergauf TOTAL erledigt. Bergab dauerten leider immer nur ein paar Minuten - dafür machte es aber riesig Spaß. Man musste eben nur vorsichtig auf dem Schotter fahren (zum Gl
ück kam fast nie ein (allradgetriebens) Auto). Okay es gab Situationen, naja wir werden lieber nicht zu detailliert, ist ja nix passiert - bis zu dem Moment, als wir schon fast wieder zurück waren. Ich konnte dem Auto noch ausweichen. Anja schaffte es auch irgendwie, allerdings, mhmm, sollen wir es hier beschreiben?? Sie verbremste sich vor Schreck (warum kommt denn hier auch ein Auto - mitten auf der Straße???) und schlitterte über den Schotter. Die gute Nachricht zuerst: dem Auto ist nix passiert. Anja hat es nicht einmal berührt. Und die schlechte? Blut. Aber alles nicht so tragisch. Es werden bestimmt Narben am Knie und Ellenbogen bleiben - aber sie lacht schon wieder. (Und sie hat ein tolles T-Shirt abgestaubt). In dem Auto saß neben 2 Schweden auch eine Schweizerin, welche tolle Erste Hilfe leistete.

Samstag, 13. Dezember 2003

Neuseeland - Nelson

In Nelson angekommen trafen wir Sarah rein zufällig, als wir auf der Suche nach einer Telefonzelle waren. Hey, das ist schon ein ganz schöner Zufall, schließlich ist es die zweitgrößte Stadt der Südinsel (auch wenn auf dieser nur 1Million Leute leben)!!! Sie (Sarah und Barry) nahmen uns jedenfalls mit nach Hause, wo wir erst einmal übernachten konnten. Es stellte sich heraus, dass sie in einer WG mit noch 2 anderen Kerlen wohnen und bald umziehen werden. Der Zeitpunkt war also nicht unbedingt der Optimalste. Egal sie waren und sind ausgesprochen freundlich zu uns und helfen uns wo immer sie können. Außerdem werden wir dadurch gezwungen öfter mal englisch zu reden. Shall we write in English now??

Nelson ist eigentlich nicht besonders groß (ca. 52000 Einwohner) - für europäische Verhältnisse. Aber es gibt hier weit und breit nix anderes mehr - darum sind hier auch DIE Shopping Center. Den meisten Einheimischen ist es hier schon zu Großstädtisch. Die Stadt liegt direkt am Meer, ist von kleinen Bergen und Farmen umgeben.

Montag, 8. Dezember 2003

Neuseeland - Christchurch

Okay, jetzt sind wir also in Neuseeland. Der Flug war recht kurz (ca. 4h) und da wir in Christchurch landeten, flogen wir einmal quer über die Südinsel Neuseelands.

Es lohnte sich der Fensterplatz, denn wir genossen eine beeindruckende Berglandschaft mit sehr viiiiiiel Grün und etwas Schnee dazwischen! In Christchurch angekommen fanden wir nach einigem Suchen einen sehr sehr netten Backpacker. Dort überschlugen sie sich förmlich vor Freundlichkeit und fanden nach mehreren Telefonaten sogar noch eine besonders günstige Busverbindung nach Nelson, für den nächsten Tag. Wir waren sehr beeindruckt - schließlich war es auch noch sehr sauber dort. Mehr als man normalerweise erwartet ;-) An diesem Abend beschlich uns die leise Vorahnung (die sich sehr schnell bestätigte), dass es auch hier nur so vor deutschen Touristen wimmelt.

Am nächsten Morgen kam unser Bus dann auch wirklich (trotz des tollen Preises), allerdings mit einer halben Stunde Verspätung. Obwohl es nur 400km zu überwinden gab, brauchten wir 8h. Wir hatten nämlich nur solch einen schlappen Bus mit dem es einige Berge zu überwinden galt. In den Bergen trödelten wir dann manchmal mit nur 30km/h rum. Egal - that's the NZ Lifestyle! Immer locker bleiben, nimm dir Zeit.

Dienstag, 2. Dezember 2003

Australien - Sydney

Okay, in Echuca haben wir uns also die Zeit mit arbeiten vertrieben - mehr gab's dort ja sowieso nicht zu tun. Die letzte Woche ist dann superschnell vergangen (wir waren täglich 11-12 Stunden ackern, aufm Acker). An unserem letzten Abend hatten wir noch ein kleines BBQ, somit wird Echuca ein nettes Erlebnis bleiben.

Am Sonntag fuhren wir recht früh nach Sydney - erst bis Wagga Wagga im Bus und dann mit dem Zug weiter. Die ganze Fahrt dauert insgesamt ca. 12 Stunden. Roy, der Hostelmanager brachte uns freundlicherweise sogar noch zur Busstation - und schusselig wie ich immer so bin vergaß ich natürlich ihm den Zimmerschlüssel zu geben (ich hielt ihn zwar die ganze Zeit in der Hand, aber das bedeutet ja nichts wenn man alt wird ;-). Zum Glück gibt's ja die Post.

In Sydney hatten wir das große Glück die erste Nacht bei einer Freundin von Anja übernachten zu können. Das ersparte uns das Rumrennen mit den schweren Rucksäcken (es wurde gerade dunkel) und Preise vergleichen/ verhandeln. So konnten wir am nächsten Morgen, frisch ausgeruht, ohne schweres Gepäck auf Hostelsuche gehen. Natürlich hatten wir vorher noch ein leckeres Frühstück (mit Mc Donalds Kaffee) am schönen Sandstrand - man will das Leben ja genießen! Hostels fanden wir in Kings X zu Hauf. Die Gegend kann man wahrscheinlich mit Hamburgs Reeperbahn vergleichen - viele Sexshops, Drogenmilieu und Penner. Aber so schlimm ist das gar nicht - eigentlich sogar sehr cool. Aus Mangel an Geld hat sich Anja sogar schon für Ms Backpacker beworben.

Vielleicht bleibt noch zu erwähnen das Sydney definitiv kein Ort ist um Englisch zu lernen. Ständig und überall trifft man hier Deutsche (ob das wohl am Wetter zu Hause liegt) - im Laden wird man manchmal schon in deutsch bedient (völlig krank alle hier!).

Die Tage in Sydney ziehen auch so vorüber. Wir haben natürlich die großen Sehenswürdigkeiten besichtigt, wie das Opera House und der Royal Botanical Garden. Außerdem das Aquarium mit echten Haien, durch einen Glastunnel konnten wir direkt unter ihnen hindurchlaufen - und so sahen wir sie in voller Größe (ungefähr 3m). Es gab dort noch Salties (Salzwasserkrokodile), riesengroße Becken mit Korallen und allen möglichen anderen Fischen in allen erdenklichen Größen und Farben. Wirklich spannend! Natürlich fuhren wir des öfteren mit den Fähren, Sydney ist durch den Hafen geteilt und es gibt nicht sooo viele Brücken. Unglaublich toll ist, dass es hier nach sehr kurzen Bus- oder Fährfahrten richtig schöne, saubere Sandstrände gibt. Teilweise kann man das Meer schon von weitem riechen - mitten in der Stadt!!! In der Innenstadt ist das Bild von Glaspalästen und Wolkenkratzern geprägt - entfernt man sich von diesen, werden es wieder kleine 2etagige Häuschen. Sehr vieles erinnert mich immer wieder an London - zumal viele Straßen und sogar Stadtteile ja auch genauso heißen (Oxford Street, Putney, Hyde Park...). Die öffentlichen Busse sind sehr kompliziert, sie kommen fast nie nach Fahrplan und es gibt auch keine genauen Infos wo sie so hinfahren (außer die Endhaltestelle). Man fragt dann also immer die Busfahrer - diese sind aber zum Glück ausgesprochen nett und beantworten geduldig die gleichen Fragen, immer wieder. Mehr gibt’s gerade nicht zu berichten.